Fugenbildung und Raumklima


Mit Beginn oder Ende der Heizperiode hören wir jedes Jahr die gleichen Fragen zu Fugenbildung oder gar Rissen oder Spalten im Parkett oder Dielenboden. Daher möchten wir an dieser Stelle etwas Aufklärungsarbeit zur Luftfeuchtigkeit in Wohnbereichen leisten.
Das Quellen und Schwinden des Holzes ist ein natürlicher Vorgang und ein Zeichen für einen lebenden, biologischen Werkstoff.
Die Baustoffe, die viel Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen und bei Bedarf rasch wieder abgeben können, sind gegenüber nicht saugfähigen Baustoffen für ein angenehmes Raumklima besonders zu empfehlen.
Eine gleichbleibende Raumtemperatur und eine nicht zu trockene Raumluft dienen nicht nur ihrem Parkettboden sondern auch Ihrer Gesundheit. Fällt die Luftfeuchtigkeit unter 50 Prozent, führt dies zu trockenen Schleimhäuten und Augenbrennen. Es besteht die Gefahr, dass sich Bakterien und Viren schneller ausbreiten können und sie und ihre Familie anfälliger für Erkältungskrankheiten werden.
Bei einem zu feuchtem Raumklima fühlt sich Schimmel ausgesprochen wohl. Es kommt zu muffigen Gerüchen.
Ihr schöner Holzboden, als lebendiger Baustoff, möchte diese Feuchtigkeitsschwankungen in der Luft „natürlich“ ausgleichen, indem er Feuchtigkeit aufnimmt oder sofern vorhanden diese wieder abgibt.
Holz besteht aus einzelnen Fasern, diese wiederum bestehen aus einzelnen Holzzellen. Obwohl das Holz abgestorben ist, speichern diese Zellen Wasser. Unser Parkett wird mit einer Restholzfeuchte von ca. 9% geliefert. Diese Holzfeuchte entspricht einer idealen Raumtemperatur von 19-21°C bei einer Luftfeuchtigkeit von 50-60%.
Eine Diele oder ein  Parkettstab wurde künstlich getrocknet und hat daher so gut wie keinerlei Feuchtigkeit gespeichert. Nehmen die Zellen nun Wasser auf, verändert das Holz sein Volumen und quillt. Bei einer Feuchtigkeitsminderung schwindet das Holz, es wird kleiner. Es entstehen Fugen, welche im Sommer wieder geschlossen sind. Selbst stark versiegelte Holzböden können diesen Effekt nicht umgehen.
Warme Luft kann viel Wasser aufnehmen und kalte Luft wenig. Dadurch ist es in den Wintermonaten viel trockener. Moderne Heizkörper und Dämmsysteme verstärken diesen Effekt sogar.

Früher war es gang und gäbe, dass neben dem Thermometer ein Hygrometer hing. Denn nur dieses Instrument kann ihnen die genaue Raumluftfeuchte anzeigen. Leider findet sich dieses Gerät nur noch in den wenigsten Haushalten wieder, obwohl es doch eine wichtige Anzeige für die Lufthygiene bietet und damit für ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden elementar ist.
Wichtig ist vor allem das richtige Lüften Ihrer Wohnung. Die Fenster sollten mehrmals täglich kurz aber dafür weit geöffnet werden (Stoßlüftung ca. 5 Minuten). Wasserdampfmengen sollten beim Kochen oder Duschen durch gezieltes Lüften sofort nach außen geleitet werden. Die gesamte Wohnung gleichmäßig heizen, und die Temperatur nachts nicht allzu weit absenken. Räume, welche  im Winter nicht genutzt werden, sollten sie nicht völlig auskühlen lassen.
Eine zusätzliche Befeuchtung der Räume durch entsprechende Luftbefeuchter  oder Wassertanks für Heizkörper ist nahezu unabdingbar. In einem durchschnittlich genutzten Raum von 20 m² verdunsten an einem Tag ca. 4-6 Liter Wasser. Moderne Luftbefeuchter schaffen dies durch extrem feine Vernebelung.
Selbstverständlich messen wir vor einer Parkettverlegung nicht nur die Feuchtigkeit des Untergrundes, sondern auch die der Luft und geben ihnen die entsprechenden Empfehlungen. Und natürlich können sie sich auf unseren kostenlosen Routinecheck verlassen, bei dem wir uns ihren Boden anschauen und die Feuchtigkeit messen.

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